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Pressemitteilung

07.07.2021

Jubiläum: 100 Jahre für eine gerechte Arbeitswelt

Arbeitnehmerkammer präsentiert Buch zur Kammer-Geschichte

Auch nach 100 Jahren sind Idee und Auftrag der Arbeitnehmerkammer so aktuell wie bei der Gründung. „In einer zunehmend digitalisierten Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft ist es von großer Bedeutung, wie Arbeit und finanzielle Ressourcen verteilt sind. In Zeiten von Corona drohen zudem noch mehr Jugendliche ohne Ausbildungsplatz zurückzubleiben, verdienen gerade Niedrigverdiener noch weniger als zuvor und verlieren Leiharbeitnehmende und prekär Beschäftigte ihre Jobs. Wir müssen und werden uns deshalb weiterhin für eine gerechte Arbeitswelt einsetzen“, betonte Kammer-Präsident Peter Kruse heute (Mittwoch) anlässlich des Gründungsjubiläums der Arbeitnehmerkammer Bremen. Am 8. Juli 1921 verabschiedete die Bremische Bürgerschaft die Gesetze über die Angestellten- und die Arbeiterkammer. 2001 fusionierten beide Kammern zur gemeinsamen Arbeitnehmerkammer.

Erste Arbeitnehmerkammer in Deutschland

Im ausgehenden 19.?Jahrhundert und beginnenden 20. Jahrhundert befanden sich viele Menschen plötzlich in abhängigen Arbeitsverhältnissen – vor allem bedingt durch die Industrialisierung und den Wandel der Produktionsverhältnisse. Arbeiterinnen und Arbeiter organisierten sich, um ihre Interessen besser durchsetzen zu können. In den Anfängen der Weimarer Republik und der sich in dieser Zeit entwickelnden demokratischen Gesellschaft entstand in Bremen die erste institutionalisierte Vertretung von Beschäftigten in Deutschland. Diese Anfänge und die folgenden Jahre aufzuarbeiten, hat das Zentrum für Arbeit und Politik (zap) im Auftrag der Arbeitnehmerkammer übernommen. „Wir sind mit unseren Recherchen deutlich mehr als 100 Jahre zurückgegangen, gerade um diese Gründungsjahre und die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse nachzeichnen zu können“, erläutert zap-Direktor Professor Andreas Klee.

Friedrich Ebert – der Gründungsvater

Maßgeblich mitgewirkt an der Gründung der Arbeiter- und der Angestelltenkammer hat der spätere Reichspräsident Friedrich Ebert. Als Mitglied der bremischen Bürgerschaft forderte er immer wieder die Einrichtung von Arbeitnehmerkammern. Ebert war es wichtig, dass die Beschäftigten eine vergleichbare Interessenvertretung bekamen wie die Unternehmen und Handwerksbetriebe. Dadurch konnte die Arbeiterschaft, die zuvor politisch unterdrückt worden war, ihre Interessen besser geltend machen. Die Arbeiterkammer und die Angestelltenkammer haben somit dazu beigetragen, eine demokratische Gesellschaft in Bremen auf eine breitere Basis zu stellen und zu sichern.

Kammer-Präsident Peter Kruse: „Man kann schon sagen, dass Friedrich Ebert der Vater der Arbeiter- und damit auch der Angestelltenkammer war.“ Seine konkreten Vorstellungen von einer solchen Kammer, die er bereits 20 Jahre vor deren Gründung formuliert hat, sind letztlich Grundlage für die ersten Kammergesetze 1921 gewesen. „Seine Initiative hat dazu geführt, dass die Arbeitnehmerkammern in Bremen zu den ersten Kindern der Demokratie gehört haben“

Mehr Weiterbildung, weniger soziale Spaltung, mehr Tarifverträge 

Peter Kruse sieht für die Arbeit der Kammer künftig vor allem drei wesentliche Herausforderungen: Sie muss sich für ein Recht auf

Weiterbildung einsetzen, insbesondere für diejenigen, die über keinen anerkannten Berufsabschluss verfügen. „Außerdem darf sich die soziale Spaltung der Gesellschaft nicht fortsetzen, indem die Einkommen weiter auseinander driften und Arbeitsverhältnisse sich weiter in prekär und gut abgesichert von einander wegbewegen“, so Kruse. Ziel müsse sein, dass wieder mehr Beschäftigte unter einen Tarifvertrag fallen. „Und wir müssen darauf achten, dass die Arbeitsplätze auch unter den Auswirkungen der Digitalisierung im Interesse der Beschäftigten gestaltet werden.“

Gerade die derzeitige Pandemiesituation mache greifbar, wie schnell sich gesellschaftliche Bedingungen wandeln könnten, betont Andreas Klee. „In solchen Situationen braucht es Courage, um auf die entsprechende Entwicklung zu reagieren und sich zu positionieren. Und diese Courage wünsche ich der Kammer weiterhin.“

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