Text: Frauke Janßen
„Um mit kritischen Situationen souverän umgehen zu können, ist vorausschauendes Fahren besonders wichtig“, sagt Albrecht Genzel, Verkehrsreferent beim Bremer Landesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Jeder Radfahrer sollte sich mit seinem Gefährt genauestens vertraut machen. Wie reagiert es beim Bremsen, in Kurven oder beim Manövrieren? „Das gilt gerade dann, wenn man sich ein neues Fahrrad anschafft“, sagt Genzel.
Insbesondere die Nutzer sogenannter Pedelecs, die bis zu 25 Kilometer pro Stunde fahren können, sollten ihre Räder sicher und aufmerksam durch den Verkehr lenken können – auch, um nicht langsamere Menschen mit dem Fahrrad zu gefährden. „Früher wurde die Geschwindigkeit durch Muskelkraft begrenzt. Gerade ältere Menschen sind deshalb meist langsamer gefahren. Dieser natürliche Schutz fällt durch die E-Mobilität weg“, gibt Genzel zu bedenken. „Hier heißt es, Vernunft einschalten und die Geschwindigkeit im Stadtverkehr drosseln“, meint der Verkehrsexperte. Grundsätzlich gelten für E-Bike-Fahrer die gleichen Rechte und Pflichten wie für alle anderen Radfahrer.
„Morgens fünf Minuten früher aufbrechen, damit keine Hektik aufkommt, die wiederum Fahrverhalten und Aufmerksamkeit beeinträchtigt“, rät Albrecht Genzel.
Im morgendlichen Verkehrsgewirr sind Reflektorstreifen oder -bänder sinnvoll. Weil die am Rad an - gebrachten Reflektoren von anderen Fahrzeugen verdeckt werden, Reflektoren und Strahler weiter oben an der Kleidung befestigen.
Geisterfahrer leben gefährlich: Sie werden von abbiegenden Autofahrern leicht übersehen. Zur eigenen Sicherheit und um den Radverkehrsfluss nicht zu beeinträchtigen, auf der richtigen Seite fahren.
Abbiegen, Anhalten, Spurwechsel und andere Fahrmanöver sollten für andere berechenbar sein. Plötzliche, unangekündigte Richtungswechsel vermeiden.
„Das Vorderrad des neben sich Fahrenden beobachten“, rät Albrecht Genzel. „So lässt sich dessen Rechtsabbiegen schneller erkennen.“ Weil die meisten Fahrradunfälle durch Autofahrer verursacht werden, ist defensives Fahren überlebenswichtig.
Insbesondere folgende Teile sollten regelmäßig überprüft werden: Bremsen und Bowdenzüge sowie Rahmen, Gabel, Lenker und Sattelrohr auf Risse oder lose Schrauben. Vor allem die Beleuchtung muss immer funktionieren.